KLIMA

Die in Mitteleuropa vorherrschende W- und NW- Winde treffen in Österreich auf die Alpen, dabei sind der Alpennordrand, das Alpenvorland und auch das Granit- und Gneishochland betroffen. Daher herrscht ein atlantisch beeinflusstes Mitteleuropäisches Übergangsklima. Am Rand des Pannonischen Tieflandes herrscht dagegen kontinental beeinflusstes Pannonisches und Illyrisches Klima. Das Innere der Alpen weist nun auf Alpines Klima.

ALPINES KLIMA

Alpines Klima ist niederschlagsreich und seine Sommer sind kurz und relativ kühl. Auf Perioden von Strahlungswetter mit starker Erwärmung tagsüber können Wetterstürze mit Neuschnee folgen. Die Winter sind lange und sehr schneereich, so liegt die mittlere Schneehöhe am Arlberg bei 189 cm, nach Neuschnee besteht eine große Gefahr von Lawinenabgängen.

Im Frühjahr kommen die Kälterückfälle (Eismänner im Mai und im Juni der Schafkälte).

Im Herbst ist anhaltendes warmes Schönwetter, der sogenannte Altweibersommer. Im Süden der Alpen sind die Niederschläge am höchsten, vor allem in den Karnischen Alpen mit bis zu 2700mm/Jahr und nahe dem Nordwestrande der Alpen mit über 2400 mm/Jahr. Richtung Osten und im Inneren der Alpen nehmen die Niederschläge zunehmend ab. Die Täler liegen im Regenschatten des Alpenhauptkamms und haben nur 600-700 mm Niederschlag pro Jahr. In Südkärnten gibt es aufgrund des mediterranen Einflusses sehr viel Herbstregen. In den Staulagen der Nördlichen Kalkalpen und der Zentralalpen kommt es zu häufigen und intensiven Steigungsregen.
Mit zunehmender Höhe sinkt die Temperatur, wobei diese Abnahme im Westen und im Inneren langsamer als im Osten und am Rande des Gebirges ist. Somit liegt die Schneegrenze im Westen bei 3000m und im Osten bei 2500m. Im Inneren der Alpen lässt die Erwärmung der hochgelegenen Talhöhen alle Höhengrenzen ansteigen. Aufgrund der großen Strahlungswärme der Sonne sind bedeutende Unterschiede zwischen Sonn- und Schattenseiten (z.B.: Höhenkurorte wie Hochzirl bei Innsbruck Stolzalpe bei Murau).

Im Winter kehrt die Temperatur in Becken und abgeschlossenen Tälern um, hier kommt es zur sogenannten Temperaturinversion. Somit liegt die Hochnebeldecke über den Kaltluftseen und tagsüber bei sonnigem Wetter ist die Erwärmung stärker. Ausgeprägt zeigt sich diese Erscheinung im Klagenfurter Becken und im Lungau mit absoluten Minima um -36 °. In der Karstwanne der Gstettner Alm am Dürrenstein (Niederösterreich) war durch die Bildung eines Kaltluftsees die tiefste je in Österreich gemessene Temperatur bei -52,6° und ist somit der Kältepol Mitteleuropas.

In den Alpentälern herrscht ein regelmäßiger Wechsel von Bergwind Nachts und Talwind Tagsüber. Im Westen Österreichs herrscht häufig Föhn -ein zumeist aus dem Süden kommender trockener Fallwind. Dieser bewirkt eine frühere Schneeschmelze und eine längere Anbauzeit. Somit herrschen in Föhngassen günstige Anbaubedingungen , da Mais und Wein ausreifen können, daher nennt man sie in Österreich auch "Türkenröster" bzw. "Traubenkocher". Der Föhn verursacht allerdings auch Lawinen, beschleunigt Brände und setzt die menschliche Leistungsfähigkeit herab.

Der zunehmenden Treibhauseffekt hat auch Auswirkungen auf das Alpenklima. Die permanente Schneedecke im Winter ist erst ab einer Höhe von 1000 bis 1500 m gesichert. Die Folgen für den Wintertourismus (fehlende Schneesicherheit, verstärkter Einsatz von Beschneiungsanlagen) sind gravierend.